250 Jahre Forsthaus Waldhusen

 

1765 wurde das Forsthaus als Wohn- und Dienstsitz gebaut. Es ist ein mit Reet gedecktes Fachwerkhaus im Stil eines niedersächsischen Bauernhauses mit einer Grundfläche von 360 Quadratmetern. 1807 erhielt das Gebäude einen repräsentativen Anbau, außerdem wurde die am Haus liegende Fläche parkähnlich gestaltet. Im Backsteinmauerwerk, das mit Klosterformat-Ziegeln aus Abbrüchen mittelalterlicher Bausubstanz in der Lübecker Altstadt aufgeführt wurde, finden sich Ziermotive wie der Bauerntanz, also in Ziegel gemauerte Andreaskreuze.

Die 14 Forstleute, die von 1765 bis 2006 im Forsthaus ihren Dienst versahen und darin lebten, waren entsprechend den wechselnden Organisationsformen der Forstverwaltung in unterschiedlichen Zuständigkeitsbereichen tätig. Das Forsthaus diente seit dem Neubau bis 1806 als Försterei für den Wald Waldhusen, bis 1875 als Oberförsterei des St. Johannisklosters, anschließend bis 1909 als Teil der Revierförsterei Israelsdorf der Försterei Waldhusen. Von 1909 bis 1919 war es Oberförsterei der vereinigten klösterlichen und städtischen Forsten; bis 1934 wirtschaftete die Försterei selbstständig im Lübecker Revierförstersystem. Seit 1934 ist das Forsthaus eine Revierförsterei des Stadtforstamtes Lübeck, das inzwischen Bereich Stadtwald heißt.

Prominenter zeitweiliger Bewohner des Hauses war der in Lübeck geborene Lyriker Emanuel Geibel, der darin Mitte des 19. Jahrhunderts mehrfach seine Sommerfrische verbrachte. Carl Hermann Haug, Oberförster von 1840 bis 1875, war sein Freund und stellte dem Dichter einen Raum im Obergeschoss zur Verfügung, das als „Geibel-Zimmer“ bezeichnet wird. Geibel schuf dort 1847 das Gedicht Aus dem Walde, dessen erste Strophe lautet Mit dem alten Förster heut/bin ich durch den Wald gegangen, / während hell im Festgeläut / aus dem Dorf die Glocken klangen. Haug war ein bedeutender Hobbyarchäologe und grub beispielsweise 1843 das Hünengrab in seinem Wald aus, wenig später auch das in Blankensee. In dieser Zeit wuchs Johannes Nöhring im Forsthaus auf.

Der letzte Förster, der ab 1965 im Forsthaus lebte, war der Forstamtmann Hans Rathje Reimers. Nachdem er 2006 in den Ruhestand ging, wurde das Forsthaus nicht mehr bewohnt. Zu diesem Zeitpunkt stand der Verkauf, der von der Stiftungsverwaltung des St. Johannis-Jungfrauenklosters aus finanziellen Gründen erwogen wurde, bereits zur Diskussion. Im Juli 2008 beschloss die Lübecker Bürgerschaft den Verkauf des Gebäudeensembles

(Auszugsweise kopiert aus Wikipedia)

Im Oktober 2008 konnten wir den Kauf des Forsthauses unter Dach und Fach bringen. Dann folgten 5 Jahre mühevolle Sanierungsarbeiten. Auch hier nochmal einen Dank an die Possehl Stiftung die uns dabei unterstützte. Eingerichtet ist das Forsthaus heute auf private Veranstaltungen und Firmenfeiern.

Ihre Familie Kordes